INFOS
Erschienen: 02/11/16
Verlag:Droemer
Seitenzahl: 304
ISBN: 978-3-426-28137-6
Preis: 19,99€
ZUR AUTORIN
Mechtild Borrmann, geboren 1960, verbrachte ihre Kindheit und Jugend am Niederrhein. Bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, war sie u.a. als Tanz- und Theaterpädagogin und Gastronomin tätig. Inzwischen lebt Mechtild Borrmann als freie Schriftstellerin in Bielefeld.
Bereits 2011 landete sie mit Wer das Schweigen bricht einen Bestseller, der mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet wurde und wochenlang auf der KrimiZeit-Bestenliste zu finden war. Für den Geiger wurde Borrmann als erste deutsche Autorin mit dem renommierten französischen Publikumspreis Grand Prix des Lectrices der Zeitschrift Elle ausgezeichnet.
Letztlich erschien ihr jüngstes Werk Trümmerkind im Droemer Verlag.
INHALT
Gemeinsam mit seinen älteren Geschwistern Hanno und Wiebke, wächst Joost Dietz im zerstörten Hamburg auf. Hier kämpfen sich die drei Kinder mit ihrer Mutter durch das harte Leben der Nachkriegsjahre.
Was der kleine Joost nicht ahnt: Agnes Dietz ist nicht seine leibliche Mutter. Auf der Suche nach Altmetall fand Hanno den kleinen Jungen, einsam und durchgefroren bis auf die Knochen, zwischen den Trümmern und nahm ihn mit nach Hause. Auf sich alleine gestellt wäre das Kind in der Kälte gestorben.
Jahre später erfährt Joost, dass er ein Findelkind ist. Er begibt sich auf die Spuren seiner eigenen Vergangenheit und deckt dabei ein unfassbares Verbrechen auf.
MEINUNG
Mechtild Borrmann versteht es Spannung und Historie zu einem Roman zu verknüpfen, der einen einfach nicht loslassen möchte.
Nachdem der Einstieg in das Buch sich, bedingt durch die Anzahl unterschiedlicher Charaktere und Handlungsstränge, zunächst etwas schwieriger gestaltete (wer ist wer?), tauchte ich schließlich immer tiefer in die Geschichte ein und verfolgte die Handlungsfäden mit zunehmender Neugierde. Der Spannungsbogen setzt bereits früh ein, während die Kürze des Buches ihren Teil zur Dramatik der Geschichte beiträgt.
Gekonnt spielt Borrmann mit den Entwicklungen in Vergangenheit und Gegenwart, die schließlich ein großes Ganzes ergeben und rückblickend den Schluss zulassen: Es kam, wie es kommen musste.
Die Schilderungen der Erlebnisse in den Nachkriegsjahren wirkten auf mich ebenso authentisch, wie das Verhalten der Protagonisten. Als Leser fällt es so nicht schwer, sich in die einzelnen Charaktere hineinzuversetzen, deren Handlungen oftmals äußeren Umständen verschuldet sind.
Der Schreibstil der Autorin liest sich wunderbar, ist einfach gehalten und sicherlich auch für Historieroman-Einsteiger gut geeignet. Die einfache Wortwahl verleiht der Geschichte Schwung und unterstützt die Lebendigkeit des Geschehens.
Ein historischer Roman mit einigen Spannungsmomenten, den ich allen Interessierten nur ans Herz legen kann. Viereinhalb Sterne von mir, für ein absolut gelungenes Werk.