INFOS
Erschienen: 18/01/17
Verlag: Diogenes
Seitenzahl: 352
ISBN: 978-3-257-06970-9
Preis: 24,00 € [D], 32,00 sFr [CH]
ZUM AUTOR
Martin Suter, geboren 1948 in Zürich, arbeitete bis 1991 als Werbetexter und Creative Director, bis er sich ausschließlich fürs Schreiben entschied. Seine Romane und Business Class-Geschichten sowie seine Allmen-Krimiserie sind auch international große Erfolge. Martin Suter lebt mit seiner Familie in Zürich.
„Martin Suter hat die seltene Gabe, Schweres leicht erscheinen zu lassen. Er schreibt einen Bestseller nach dem anderen, die inhaltlich wie literarisch glänzen.“
INHALT
Seit Jahren arbeitet Genforscher Roux an einem Experiment, das ihm zu internationalen Ruhm verhelfen soll. Dafür kommt ihm jedes Mittel recht.
Gleichzeitig fristet der obdachlose Trinker Schoch ein tristes Dasein: tagein tagaus besucht er die selben Kneipen, trinkt den selben Alkohol und trifft die selben Leute. Eines Tages jedoch steht ein kleiner rosaroter Elefant in der Höhle des Obdachlosen und schlagartig ist alles anders.
Was Schoch nicht weiß: Genforscher Roux ist außer sich, schließlich hat man ihn der Früchte seines Erfolges beraubt. Und so lauert er bereits auf die passende Gelegenheit sich sein kleines rosarotes Geschöpf zurückzuholen.
MEINUNG
Und Wunder gibt es doch. Auch wenn Martin Suter die Geschichte erst einmal langsam anlaufen lässt, kommt sie schließlich doch ganz schön ins Rollen. Denn nicht nur in den Protagonisten steckt mehr drin als man zunächst vermuten würde.
Das Buch ist in drei Abschnitte untergliedert und während man zunächst den Protagonisten des Geschehens etwas näher kommt, wird man im zweiten Abschnitt in der Zeit zurückgeworfen. So erfährt man, wie es überhaupt zur Entstehung des unfassbar liebenswerten rosaroten Miniatur-Elefanten kommen konnte. Schließlich landet man erneut mitten im Geschehen. Hier lässt der Autor den Leser nicht nur an einer wundersamen Begegnung teilhaben, sondern sorgt zugleich (mit einer rasanten Verfolgungsjagd) für ausreichend Spannung.
So unglaublich die Geschichte scheint, so eindrücklich wird sie von Martin Suter erzählt. Während die Sätze oftmals einfach, beinahe sachlich anmuten, lassen sie beim Lesen doch Bilder im Kopf entstehen. Selbst den kleinen Elefanten mit der Marzipanhaut hatte ich beim Lesen bildlich vor Augen.
Die Protagonisten (insbesondere Schoch und Valerie) habe ich direkt ins Herz geschlossen. Zeigen sie doch, wie schön die Welt sein kann, wenn man die kleinen Wunder des Lebens nur ausreichend zu schätzen weiß. Die beiden sind voller Herzenswärme und Menschlichkeit und das auf eine unglaublich authentische Art und Weise, dass man sich von ihnen einfach eine Scheibe abschneiden muss.
Und während man dem Zauber der Geschichte schnell verfallen sein mag, sollte man sich jedoch immer wieder daran erinnern, dass Suter ein hochaktuelles Thema anspricht.
Ein Buch, das nicht nur das Herz erwärmt, sondern zugleich zum Nachdenken anregt.
Das Gentechnik-Thema, das Suter bearbeitet ist interessant und aktuell, kommt aber durch die jamesbondartige Gut-und-Böse-Aufteilung leichter daher als seine bisherigen Romane. So ganz wollte ich das nicht stehen lassen und habe mich bei ihm mal eingemischt: literarische-mediation.de/mediation-roman-elefant-martin-suter/#more-169