INFOS
Erschienen: 01/09/17
Verlag: ivi
Seitenzahl: 336
ISBN: 978-3492704380
Preis: 16,00€ [D]
Leseprobe
INHALT
Selbst in einer Welt, die von Magie durchdrungen ist, ist Anderta Passarios Gabe etwas Außergewöhnliches. Anderta erkennt die Wahrheit – ungeachtet aller Trugbilder.
Ihre Gabe macht sie sich zunutze, indem sie anderen tagsüber bei ihren Problemen zur Seite steht und bei Nacht in die Häuser der Reichen und Mächtigen einbricht, um sie zu bestehlen. Gemeinsam mit ihrem Partner Londurs zieht Anderta so durch die Lande und verdient sich ihren Lebensunterhalt.
Doch eines schönen Tages ist es vorbei mit der trauten Zweisamkeit. Die Realität hat sich verändert und mit ihr Andertas Leben. Doch außer der jungen Frau scheint sich niemand an eine andere Realität zu erinnern.
Verzweifelt begibt sich Anderta auf die Suche nach dem Schuldigen – Tirasan Passario.
MEINUNG
Nach dem gelungenen Reihen-Auftakt Die Magie der Namen war ich wahnsinnig gespannt darauf zu erfahren, wie sich die Geschichte um Tirasan Passario in Band zwei weiterentwickeln würde.
Der Plot des zweiten Bandes setzt kurz vor dem Ende des ersten Bandes ein, sodass man als Leser die Möglichkeit erhält Anderta bereits vor der Veränderung der Wirklichkeit kennen zu lernen.
Anderta und ihr Partner Londurs verstehen es, ihre Stärken für ihre eigenen egoistischen Zwecke zu nutzen und haben die Fähigkeit perfektioniert andere zu blenden. Dessen ungeachtet, verweilen die beiden stets nur für kurze Zeit an einem Ort. So stellen sie sicher, dass die nächtlichen Einbrüche nicht doch noch mit ihnen in Verbindung gebracht werden.
Die Geschichte wird diesmal aus der Perspektive von Anderta erzählt, die mit ihrer selbstbewussten Art (insbesondere zu Beginn des Buches) weniger nahbar scheint als der bodenständige, beinahe zurückhaltende, Tirasan im Vorgängerband. Anfangs fiel es mir so schwer einen Zugang zu Anderta zu finden, was nicht zuletzt auch an ihrer (mehr oder weniger) arroganten Reisebegleitung Londurs lag.
Im Verlauf des Geschehens bröckeln die Mauern um die zunächst so kaltherzig wirkende Protagonistin, sodass man als Leser schließlich einen Blick hinter die Fassade erhascht. Verantwortlich dafür ist vor allem das Zusammentreffen mit Tirasan und Rustan. Aber auch die Begegnung mit einigen neuen Charakteren.
Die Geschichte entfaltet sich im Großen und Ganzen langsamer als im ersten Band. So verstreichen stets einige eher ruhige Momente, bis das Geschehen wieder in Schwung kommt. Das mag womöglich daran liegen, dass die Autorin den Leser zunächst an die neue Protagonistin heranführen muss. Der Perspektivenwechsel macht es nötig, den Leser neu in das Geschehen einzuführen, was der Geschichte (meines Erachtens nach) leider etwas den Wind aus den Segeln nimmt. So richtig Spannung kommt erst auf, als die beiden Passarios aufeinandertreffen. An dieser Stelle bekommt man (endlich) das Gefühl einer Fortsetzung von Band 1. Fortan überschlagen sich die Ereignisse, während Anderta, Tirasan und Rustan Seite an Seite kämpfen.
Die Magie der Lüge ist, obwohl schwächer als der erste Band, ein gelungener Folgeband, der für die Leser einige Überraschungen bereithält.