INFOS
Erschienen: 20/03/17
Verlag: Malik
Seitenzahl: 256
ISBN: 978-3890294759
Preis: 16,99€ [D]
ZUM AUTOR
Stephan Orth, Jahrgang 1979, studierte Anglistik, Wirtschaftswissenschaften, Psychologie und Journalismus. Von 2008 bis 2016 arbeitete er als Redakteur im Reiseressort von SPIEGEL ONLINE, bevor er sich als Autor selbstständig machte. Für seine Reportagen wurde Orth mehrfach mit dem Columbus-Preis ausgezeichnet. Er ist Autor des Nr.1-Bestsellers »Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt«. Bei Malik erschienen seine Bücher »Opas Eisberg« und »Couchsurfing im Iran: Meine Reise hinter verschlossene Türen«, das Platz 4 der SPIEGEL-Bestsellerliste erreichte und dort mehr als 70 Wochen lang vertreten war. Seit März 2017 ist der Nachfolger »Couchsurfing in Russland« erhältlich.
Quelle: Piper
INHALT
Zehn Wochen lang reist Stephan Orth durch Russland, übernachtet in unzähligen Betten und macht Bekanntschaft mit den Bewohnern des größten Landes der Erde. Munter reist der Couchsurfer von Moskau bis St Petersburg, von Yekaterinburg bis Nowosibirsk und ist dabei (beinahe) nicht aufzuhalten.
Während seiner Reise trifft er auf Putin-Versteher und Gläubige, auf Wissenschaftler und Musiker, auf die schönste Frau des Landes und auf Verschwörungstheoretiker. Nicht selten eint sie nur ihr Herkunftsland.
MEINUNG
Bereits Couchsurfing im Iran habe ich mit Begeisterung verschlungen und so waren meine Erwartungen an den Folgeband entsprechend hoch, doch tatsächlich hat Couchsurfing in Russland es geschafft, seinen Vorgängerband zu übertrumpfen.
Gewohnt ehrlich und frei von Vorurteil schildert Stephan Orth seine zehnwöchige Couchsurfing-Odysee durch das größte Land der Erde. Dabei macht er dem Leser Land und Leute so schmackhaft wie es eben nur geht. Gekonnt setzt der ehemalige Spiegel-Redakteur die skurrilsten Persönlichkeiten durch seine Schilderungen in Szene, ohne dabei wertend zu werden. Dank zahlreicher Konversationen zwischen Orth und seinen Gastgebern lernt man auch als Leser Menschen kennen, denen man so (vermutlich) nie begegnet wäre. Und es zeigt sich: Wer offen auf andere zugeht, wird (zumeist) auch mit offenen Armen empfangen.
Wenn wir alle ein bisschen weniger Angst hätten, wäre schon viel erreicht.
Russland ist ebenso vielfältig wie weit, das wird beim Lesen nur allzu deutlich. Vom Fastenbrechen im Nordkaukasus, über die Zeitcafés in Sankt Petersburg, bis hin zum Besuch einer Endzeit-Sekte in Sibirien, Stephan Orth kennt kein Halten.
Und wieder einmal zeigt sich, dass nicht alle Bewohner eines Landes über einen Kamm zu scheren sind. Ein jeder hier hat einen eigenen Glauben, eigene Sorgen und Probleme und vor allem ganz eigenen Träume.
Russland umfasst so viele Mikrokosmen und Mikrokulturen, dass man sich wie auf einer Weltreise fühlen kann, ohne das Land zu verlassen.
Wie viel (positives) könnten wir in unserer Welt erschaffen, indem wir uns alle selbst ein Bild machten von anderen Ländern und Kulturen, ohne übereilt zu urteilen. Stephan Orth macht sich auf die Reise, um zu verstehen und öffnet uns mit seinem Buch ein Stück weit die Augen.
Eine absolute Buchempfehlung also von mir.