SCHWARZE MAGNOLIE. HYEONSEO LEE.

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INFOS

Erschienen: 13/07/2015
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 416
ISBN: 978-3-453-20075-3
Preis: 19,99€ [D]

INHALT

Hyeonseo ist 17 Jahre alt, als sie beschließt die Grenze zu China zu überqueren. Als sie zu ihrer Familie zurückkehren möchte, ist aus der einen Neugierde blutiger Ernst geworden. Eine Rückreise in ihr Heimatland kommt für sie nicht in Frage. 10 Jahre später findet sie in Südkorea Asyl, doch ein Anruf von ihrer Familie zwingt sie nach Hause zurückzukehren. Und so beschließt die junge Frau dem Land, dem sie einst so verbunden war, einen letzten Besuch abzustatten, bevor sie ihm für immer den Rücken kehrt.

MEINUNG

Nachdem ich im letzten Jahr bereits Meine Flucht aus Nordkorea von Yeonmi Park gelesen hatte war ich überzeugt davon, nichts könne mich mehr schockieren. Doch damit habe ich weit gefehlt. Ein Jeder macht so seine Erfahrungen und fördern die Schilderungen Hyeonseos eine Menge neuer Grausamkeiten zu Tage.

In Nordkorea geboren und aufgewachsen, vermag es Hyeonseo Außenstehenden einen ungefähren Eindruck davon zu vermitteln, mit welch ermüdender Lebensrealität die Einwohner Nordkoreas tagtäglich konfrontiert werden. So ist Hyeonseo sieben Jahre alt, als sie ihre erste Hinrichtung erlebt. Und dennoch glaubt sie im besten Land der Welt zu leben, unter der Herrschaft zweier allmächtiger Führer.

Freiheiten kennt Nordkorea nicht und so beschließt Hyeonseo kurz vor ihrer Volljährigkeit das Land für einige Tage zu verlassen, in der Hoffnung als Minderjährige mit ihrem Grenzübertritt ungeschoren davon zu kommen. Eine Volkszählung durchkreuzt ihre Pläne. Über Jahre hinweg schlägt sich die junge Frau alleine durch, ohne Hoffnung darauf ihre Familie jemals lebend wiederzusehen. Als Illegale führt Hyseonseo ein Leben in Armut, doch aufgeben ist keine Option.

Ein Bericht der aufwühlt und zugleich begeistert. Mit ihrer Willensstärke hat Hyeonseo sich aus den Fängen eines eisernen Regimes befreit, klagen kam für die junge Frau nie in Frage. Und obwohl einige glückliche Gegebenheiten wohl einen Beitrag zur Wendung ihres Schicksals geleistet haben inspiriert die Biographie der gebürtigen Nordkoreanerin.

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Der Schreibstil trägt seinen Teil dazu bei, dass die 400 Seiten des Buches im Handumdrehen verflogen sind. Die Bilder in der Buchmitte vermögen kaum an die Bildhaftigkeit der Erzählung heranzukommen und dennoch runden sie das Buch ab.

Eine Biographie, die ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

Tipp! Schwarze Magnolie gibt es seit dem 10. Juli 2017 im Heyne Verlag auch als Taschenbuch.

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4 Kommentare

  1. 9. Juli 2017 / 21:48

    Ich hab von dem Buch schon gehört und hatte es mir schon auf meine Merkliste gesetzt. Deine tolle Rezension bestätigt mich darin, dieses Buch bald in die Hände zu nehmen. Man kann sich kaum vorstellen, wie das Leben dieser jungen Frau sein musste!
    Liebe Grüße

    • 10. Juli 2017 / 13:28

      Ich kann es nur empfehlen. Da rücken die ganzen alltäglichen Sorgen, mit denen man hier zu „kämpfen“ hat plötzlich in den Hintergrund und man realisiert wie dankbar man für jeden Tag, an dem man frei ist, sein kann.
      Liebe Grüße zurück 🙂
      Ich bin gespannt auf deine Meinung!

  2. kaisuschreibt
    10. Juli 2017 / 12:09

    Danke für den Lesetipp! Hatte die Tage „Wolkenkinder“ gelesen. Der zwar diese Thematik hier nur kreuzt, aber es hat dafür gesorgt, dass ich nach ähnlicher – biographischer Lektüre – Ausschau halte 🙂

    • 10. Juli 2017 / 13:29

      Ich kann dir sowohl „Meine Flucht aus Nordkorea“ als auch „Schwarze Magnolie“ empfehlen. Beide Frauen haben mein Weltbild ordentlich durcheinander gebracht. 😉

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